Erfolgreicher Protest gegen Straßenbau in Russland
Goliath ist der extrem repressive und brutale Staat in Russland, David eine kämpferische Gegenbewegung zur Verteidigung des letzen grünen Gürtels um Moskau.
Trotz brutaler Methoden zur Durchsetzung des Projekts und Unterdrückung der Protestbewegung sieht sich der russische Präsident Medwedew gezwungen, den Bau der Autobahn zwischen Moskau und St. Petersburg vorläufig zu stoppen.
Projekt für Profite
Der erfolgreiche Widerstand gegen diese Autobahn ist ein Vorbild für Bewegungen gegen Mammutprojekte weltweit.
Für die Autobahn wollte der französische Vinci-Konzern einen großen Teil des Khimkinskii Waldes roden. Die frei gewordene Fläche sollte für Einkaufszentren, Tankstellen, Parkplätze und teure Wohnungen zur Verfügung gestellt werden.
Der Wald, Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten, ist jedoch ein wichtiger Bestandteil des grünen Gürtels um Moskau und Filter der ohnehin stark verschmutzten Luft und deshalb besonders wertvoll für Mensch und Umwelt.
Der eine Milliarde Euro teure Bau, staatlich finanziert aus Steuergeldern, sollte korrupten Politikern und privaten Investoren die Taschen füllen.
Erfolgreicher Widerstand
AnwohnerInnen, UmweltaktivistInnen und linke Organisationen, unter anderem die Schwesterorganisation der SAV in Russland, konnten eine kämpferische Gegenbewegung auf die Beine stellen und konsequent Widerstand leisten. Es wurden Blockadecamps im Wald gegen die Rodung, Konzerte und Demonstrationen organisiert. In Anbetracht der Tatsache, dass das russische Regime einen enormen Repressonsapparat gegen solche Bewegungen betreibt, sind 2000 bis 3000 TeilnehmerInnen an Aktionen und Demonstrationen sehr beeindruckend.
Der Staat griff auf faschistische Schlägertrupps zurück, die Demonstrationen und Aktionen angriffen und viele GegnerInnen verletzten.
Die Berliner Zeitung vom 16. August kommentiert in Bezug darauf: „Ein weiteres Lager der Waldschützer, neben einer neuen Schneise errichtet, wurde im Morgengrauen von Unbekannten überfallen. Sie hatten sich T-Shirts über den Kopf gezogen und Nummern auf die Brust geschrieben. […] Der Leiter der Firma, die als Generalunternehmer auftritt, gestand später ein, es könne sich durchaus um bezahlte Helfer gehandelt haben.“
Massiver Druck auf einzelne AktivistInnen und Verhaftungen sollten die Bewegung zerschlagen. Der Widerstand ließ sich aber durch die Repressionen nicht brechen und die Herrschenden sahen sich gezwungen, den Bau vorerst zu stoppen.
Das instabile Regime ist in der breiten Bevölkerung verhasst und eine solche Protestbewegung bedeutet eine enorme Bedrohung für die Machtverhältnisse. Kein Wunder, dass Goliath in die Knie gezwungen wurde.
Ongoo