8000 ÖlarbeiterInnen in Kasachstan reagieren auf Verleumdung durch Polizei mit Streik
ReporterInnen von „Sozialistischer Widerstand“ (CWI in Kasachstan)
Ein beeindruckendes Beispiel für Solidarität: 8000 ÖlarbeiterInnen des Unternehmens „OzenMunaiGas“ in Westkasachstan sind in den Streik getreten, nachdem die Polizei versucht hatte Tagan Taschanov, einem aktiven Teilnehmer der Streiks und Solidaritätsaktionen in Schangaösen im Sommer, vier Pakete Heroin und Haschisch unterzuschieben.
Das scheint eine neue Taktik der Herrschenden zu sein. Nachdem sie Anfang Oktober Vadim Kuramschin verhaftet hatte behauptete die Polizei zunächst, er hätte mit Drogen gedealt. Weitere Versuche richteten sich gegen die Bewegung „Familien der Bergarbeiter“ in Karaganda, gegen den Gewerkschafter Igor Kolov und gegen drei GewerkschaftsaktivistInnen aus Aktyubinsk.
Alle 8000 ArbeiterInnen des Betriebs sind jetzt im Streik und fordern die Freilassung von Tagan Taschanov. Die Streikenden warten auf den Akim (Bürgermeister) der Region und haben erklärt, dass sie nicht vorhaben aufzugeben. Wie einer von ihnen kommentierte: „Einer für Alle und Alle für Einen“.
Die Lage bei „OzenMunaiGas“ war schon zuvor angespannt, ebenso wie vor dem Streik im Frühjahr und wie sich zeigte war ein Funke genug um die Situation „in Flammen aufgehen“ zu lassen. Berichten zufolge haben die ArbeiterInnen ihrer offiziellen „Gewerkschaft“ bereits das Misstrauen ausgesprochen und haben jetzt entschieden kollektiv in eine neue unabhängige Gewerkschaft einzutreten.
Im Vorfeld der Anhörung zu Demokratie und Menschenrechten im Menschenrechtskomitee des EU-Parlaments gibt es jetzt einen zusätzlichen Grund, aktive Mahnwachen und Proteste am 26. Oktober zu organisieren und die Absage des OSZE-Gipfels in Kasachstan im Dezember zu fordern.
Bitte schickt Solidaritätsmails an ainur1917@gmail.com