Die Einen müssen sparen, damit die Anderen Geld verprassen können
Nur ein paar Wochen, nachdem die CDU/CSU-FDP-Bundesregierung das größte Sparpaket in der Geschichte der BRD verkündet hat, gibt sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ganz volksnah und mischt sich unter die WM-Begeisterten.
von Steve Kühne, Dresden
Entschlossen nicht vor dem heimischen Fernseher für die deutsche Nationalmannschaft in die Vuvuzela zu stoßen flog sie zur WM-Viertelfinalsbegegnung zwischen Argentinien und den Spielern von Jogi Löw.
Egal wie man das 4:0 der Deutschen wertet – zumindest bleibt den Argentiniern und der ganzen Welt Diego Maradonas angekündigter Auftritt im Adamskostüm in Buenos Aires erspart – den Trip der Kanzlerin wird wohl niemand wirklich begrüßen. Für schlappe 10 000 Euro pro Flugstunde reiste sie mit wenigen getreuen in einem halbleeren Airbus nach Südafrika um „unsere Jungs“ anzufeuern. Gut 30 Stunden Hin- und Rückflug, also mal schnell 300 000 Euro verballert! So manchem Jugendclub, der nun dank Merkels und Westerwelles Sparorgien geschlossen werden muss, hätte dieses Geld das Überleben gesichert.
Mit von der Partie in Merkels illustrer Runde auch Klaus Riegert CDU), Thomas Oppermann (SPD), Ernst Hinsken (CSU), Gisela Piltz (FDP) und selbst ein Parlamentarier der Partei DIE LINKE (Jan van Aken). Das ausgerechnet DIE LINKE Merkels mieses Spiel flankiert ist unverzeihlich, schon deshalb, weil sie damit wieder einmal eine Chance vergibt die Doppelmoral der „Christlich-liberalen“ klar zu machen und somit die verständliche Wut der Menschen über den Sparkurs in die Bahnen praktischen Widerstands zu lenken.