Jugendkonferenz diskutierte über Gegenwehr
Am 19. Juni diskutierten bei der bundesweite Jugendkonferenz „Gemeinsam für Arbeit, Bildung, Ausbildung und Übernahme – Die Generation Krise schlägt zurück“ 70 TeilnehmerInnen aus 15 Städten über Gegenwehr gegen Bildungsklau, Sparpaket und Krisenfolgen.
von Sven Krone, Berlin
„Kein Scheiß, was hier erzählt wird, stimmt.“ meinte Cindy, Auszubildende im zweiten Lehrjahr aus Rostock und erzählte aus ihrem Ausbildungsalltag. Leistungsdruck nimmt zu und Jugendliche sollen durch Bildungskürzungen, Entlassungen, Leiharbeit und befristete Beschäftigung die Krisenkosten tragen.
Heisser Herbst
„Die Proteste im Herbst bieten die Möglichkeit gemeinsame Gegenwehr von allen Jugendlichen, ob Gewerkschaften oder Bildungsstreik zu organisieren“ meinte bereits zu Beginn David Matrai, Ver.di Landesjugendsekretär Niedersachsen-Bremen*. Diskutiert wurde im Verlauf der Konferenz auch die Initiative für eine bundesweite Demonstration vor der Verabschiedung des Sparpaketes zu unterstützen und sich dafür in Gewerkschaften und Antikrisenbündnissen einzusetzen.
In der Abschlussresolution heißt es „An den Mobilisierungen werden wir uns beteiligen und einen Beitrag leisten Schüler/-innen, Studierenden, Auszubildende und jungen Erwerbslose zu aktivieren. Attraktive Jugendblöcke sind ein Mittel sie auf den Demonstrationen zusammen zu bringen und die Mobilisierung zu verstärken. […] Notwendig sind auch Aktionen von Beschäftigten während der Arbeitszeit und Streikaktionen bis hin zu einem Generalstreik. “ (siehe www.generationkrise.de)
Alle Gemeinsam
Unter dem Banner „Jugend für Arbeit, Bildung, Ausbildung und Übernahme – Die Generation Krise schlägt zurück“ sollen weitere Aktionen stattfinden. Neben Protesten im Herbst, soll es Aktionen beim Arbeitgebertag 2010 in Berlin geben. Die Initiative für eine Aktivenkonferenz von Auszubildenden wurde diskutiert. Die Forderungen wurden ergänzt um die Rücknahme des Sparpaketes, Besteuerung von Reichen, Banken und Konzernen, Forderungen nach Arbeitszeitverkürzung und der Forderung nach Verstaatlichung der Banken unter demokratischer Kontrolle und Verwaltung.
Beim Abschlussplenum brachte Niema Movassat von der Linksfraktion seine Ideen für Forderungen und die Zukunft der Bewegung ein. Diskussion gab es um die Forderung nach Belegschaftsbeteiligung. Mitglieder von Linksjugend ["solid] und der SAV, die aus zahlreichen Städten vertreten waren, forderten dagegen, dass man Betriebe, die entlassen verstaatlicht, anstatt Belegschaften an der Krise zu beteiligen.
*Personenbezeichnung dient nur der Kenntlichmachung der Person