Schweres Erdbeben in Chile

Polizei geht gegen Opfer vor, statt zu helfen


 

Im folgenden veröffentlichen wir die Übersetzung eines kurzen Berichts von Socialismo Revolucionario, der chilenischen Schwesterorganisation der SAV, zum Erdbeben im Süden Chiles.

Chile wurde von einem gewaltigen Erdbeben erschüttert, welches das gesamte Staatsgebiet getroffen hat. Das Epizentrum war nahe Concepción, der zweitgrößten Stadt des Landes. Die Straßen- und Telefonverbindungen sind immer noch schwierig oder ganz unterbrochen.

Dem Erdbeben folgten mehrere Seebeben und ein Tsunami, welcher viele Küstensiedlungen ausradierte und insbesondere Fischerdörfer überschwemmte. Die Informationen sind noch sehr unvollständig, aber es scheint, dass die Mehrheit der Menschen es zumindest geschafft hat, in höher gelegene Zonen zu fliehen und ihr Leben zu retten.

Viele Wohngebiete im ganzen Land sind stark beschädigt. Offizielle Schätzungen sprechen von 1,5 Millionen betroffenen Häusern. In vielen Regionen fehlen weiterhin Energie, Wasser und Strom. In manchen Gegenden waren Menschen gezwungen, Supermärkte zu öffnen, um sich Lebensmittel und Wasser zu beschaffen. In solchen Fällen mussten wir empört beobachten, dass die Polizei – anstatt die Verteilung von Lebensmitteln, Wasser und Milch für Babies und Kleinkinder sicher zu stellen – die Menschen gewaltsam an der Öffnung hinderte, um den “Privatbesitz” zu schützen. Eine unglaubliche Situation angesichts der Katastrophe, die vor uns liegt.

Wir bedanken uns für die zahlreichen besorgten Solidaritätsbekundungen, die uns erreicht haben. Glücklicherweise sind dort, wo wir es bisher überprüfen konnten (es gibt Regionen, die weiterhin abgeschnitten sind), alle GenossInnen von Socialismo Revolucionario wohlauf.