Unisäale in Essen und Duisburg besetzt!

Proteste in 17 Hochschulen


 

Im Rahmen einer spontanen Besetzungswelle haben Studierende bis zum gestrigen 10. November an 17 Hochschulen und Universitäten Räume besetzt. Vor den Demonstrationen des bundesweiten Bildungsstreik am 17.11. schwappt die Besetzungswelle aus Österreich nach Deutschland über. Ein Bericht aus Duisburg und Essen.

von Sebastian, Essen

„Diese Uni ist besetzt!“ und „Die Ruhr brennt!“ prangt in dicken Buchstaben an der Wand des Audimax in Duisburg. Während einer Vollversammlung, die der politisch rechte Uni-AStA an den Standorten in Essen und Duisburg organisierte um gegen den geplanten Bildungsstreik zu hetzen, übernahmen die Studierenden selbst die Kontrolle.

Mehrere Hundert Studierende in Essen und Duisburg entschieden, die Vollversammlung der Studierendenvertretung abzubrechen und die Hörsäle zu besetzen.

Dort entfalteten sich in den folgenden Stunden Diskussionen über Forderungen und das weitere Vorgehen. In Duisburg wollen am nächsten Vormittag AktivistInnen mit Flyer-Verteilungen und Workshops Kommilitonen informieren und in die Besetzung einbeziehen. Unklar ist, wie lange die Besetzung andauern wird. Klar ist aber, dass für die Essener und Duisburger Demonstrationen mit den SchülerInnen am 17.11. mobilisiert wird und dass das Rektorat weiter Stellung zu den miesen Studienbedingungen und den Studiengebühren beziehen muss. Hauptforderungen der Studierenden sind Rücknahme der Studiengebühren, mehr Freiheit und Mitbestimmung bei den Studienplänen, Neustrukturierung der Studiengänge, keine Ökonomisierung in der Uni, sowie Mastergarantie für alle. SDS- und SAV-Mitglieder ergriffen außerdem die Initiative, sich mit Auszubildenden und Beschäftigten von Thyssen-Krupp in Duisburg zu vernetzen, die von massiven Arbeitsplatzabbau bedroht sind. Bei verschiedenen Redebeiträgen wurde von einzelnen AktivistInnen die Notwendigkeit eines breiten Widerstands gegen Bildungs- und Sozialabbau betont.