Sa 12.4.: Naziaufmarsch in Stolberg verhindern

Diesen Samstag, 12. April, findet in Stolberg bei Aachen ein Nazi-Aufmarsch statt – allerdings mobilisieren diesmal "Kameradschaften" und "Autonome Nationalisten" bundesweit und sogar in benachbarten Ländern.


 

Anlass: letzten Freitag wurde in Stolberg ein Jugendlicher, der von einer NPD-Veranstaltung kam, bei einer Auseinandersetzung mit jungen Migranten getötet.

Möglicherweise wollen die Nazis dies nutzen, um in Stolberg in Zukunft regelmäßig große Aufmärsche durchzuführen.

Die Nazis treten auch in der Region Aachen immer dreister und brutaler auf. Eine Woche zuvor hatten sie eine Demo in der Aachener Innenstadt mit 30 Leuten mit Knüppeln und Gas angegriffen, wurden aber in die Flucht geschlagen. Die Antifaschisten aus der Region Aachen bitten dringend um Unterstützung!

Hinzu kommen immer mehr Angriffe auf ImmigrantInnen, AntifaschistInnen und Linke auch in anderen Gebieten Nordrhein-Westfalens: So haben vor kurzem zwei Faschisten in Duisburg zwei Mitglieder von Linksjugend [`solid] zusammengeschlagen.

Wir müssen uns gemeinsam wehren und mit aller Kraft verhindern, dass die Nazis sich hier breitmachen! Ob in Stolberg, Aachen, Köln, im Ruhrgebiet oder sonstwo: No pasarán (Sie kommen nicht durch)!

Treffpunkte:

Aachen: 9:20 vor dem Hauptbahnhof

Köln: 8:30 Infotafel im Hauptbahnhof

dokumentiert:

Aufruf des antifaschistischen Bündnisses:

"In den letzten Monaten nahmen Nazi-Aktivitäten in unserer Region ständig zu. Neben NPD und Nazi-Kameradschaften machen sich in der letzten Zeit selbsternannte "Autonome Nationalisten" breit, die durch Kleidung und Symbolik versuchen, linke und alternative Kultur zu kopieren, umzudeuten und zu vereinnahmen. Allen gemeinsam ist ein immer aggressiveres und offensiveres Auftreten.

So kommt es regelmäßig zu rechten Provokationen und Übergriffen. Vorläufige Höhepunkte waren ein Angriff auf die Privatwohnung eines jungen Antifaschisten und ein erfolgloser Angriff von 30-40 Nazis auf eine Antifaschistische Demo am 27.03.2008 in Aachen.

Jetzt bemühen sich NPD und Kameradschaften nach Kräften, den Fall des am letzten Freitag in Stolberg erstochenen Jugendlichen zu instrumentalisieren, um sich als Opfer darzustellen und gegen MigrantInnen zu hetzen. Kaum einen halben Tag später sind über 100 Nazis in Stolberg aufmarschiert und haben unter den Augen der Polizei rassistische Parolen gebrüllt und den Hitlergruß gezeigt. Die faschistische Szene hat bereits Vergeltung für ihren "Kameraden" angekündigt und wird dies vermutlich zum Anlass nehmen, noch brutaler gegen Linke, AntifaschistInnen, GewerkschafterInnen und MigrantInnen vorzugehen.

Die rechte Szene zieht bereits einen Vergleich zu dem schwedischen Salem, in dem im Jahr 2000 ein Neonazi bei einer Auseinandersetzung mit MigrantInnen starb. Seitdem findet dort jährlich einer der größten NS-Aufmärsche Europas statt. Da es neonazistischen Organisationen anfangs gelang, ihren Aufmarsch als "Trauermarsch" darzustellen, hat die Öffentlichkeit nicht reagiert.

Für kommenden Samstag, den 12.04. , rufen die "Autonomen Nationalisten" der AG Rheinland und der Hamburger Neonazi Christian Worch zu einer weiteren Demonstration auf. Diese soll am Mühlener Bahnhof, also in einem migrantischen Viertel Stolbergs beginnen.

Am 26.04. will zudem die NPD erneut ihre Hetze in Stolberg auf die Straße tragen.

Kommt alle am 12. April nach Stolberg und Helft mit, den Nazi-Aufmarsch zu verhindern!

Antifa-Demonstration | Samstag, 12. April | 10 Uhr | Mühlener Bahnhof, Stolberg