Seit nunmehr zweieinhalb Jahren arbeite ich in der WASG-Berlin/BASG mit der SAV zusammen. In dieser Zeit waren wir nicht immer in allen Fragen einer Meinung, aber ich habe die Genossen stets als streitbar-prinzipienfeste und dennoch engagiert-unsektiererische Mitstreiter erlebt.
von Michael Schilwa, Berlin
Ohne die SAV hätten wir weder eine Mehrheit in der WASG-Berlin für unseren Wahlantritt erkämpft noch den Wahlkampf selbst bestehen noch den steinigen Weg des Aufbaus der Nachfolgeorganisation BASG beschreiten können.
Neben den guten persönlichen Erfahrungen in Berlin war für mich die internationale Perspektive entscheidend. Denn je globaler das Kapital agiert, desto drängender stellt sich auch die Frage der Globalisierung der Klassenkämpfe.
Klarer Pluspunkt für die SAV: Sie ist Teil einer demokratischen und kämpferisch-revolutionären Internationale. Natürlich ist das CWI weit davon entfernt, eine Massen-Internationale zu sein. Aber sie ist meines Erachtens immerhin der ernstzunehmendste Versuch, eine solche aufzubauen.
Einfach war das nie und wird es sicher nicht, Trotzki schreibt dazu im Juli 1939: „Viktor Serge ruft aus: ‘Man kann nicht nach seinem Belieben eine Internationale aufbauen, die diesen Namen verdient!’
Man muss annehmen, dass Serge alle Maße für eine Internationale in der Tasche hat, wie für eine Hose […].
Die Leute, welche die Frage mit derart oberflächlichen Kriterien angehen, beweisen ganz einfach, dass die Internationale für sie eine siegreiche und prunkvolle Institution, eine Art Tempel ist. Wenn das prächtige Gebäude vollendet sein wird (von wem?, wie?), werden sie unter sein Dach treten.
Wir betrachten die Angelegenheit anders. Für uns ist die Internationale ein Instrument. […]
Man muss dieses Instrument schaffen, es verbessern und verfeinern. Das eben tun wir.
Wir laden alle Revolutionäre dazu ein, von jetzt ab, sofort, ohne eine Minute zu verlieren, Hand an dieses Werk zu legen.“
Michael Schilwa ist Mitglied des Landesvorstandes der BASG