Kolumne von Lucy Redler
Fat cats: So heißen im Englischen die Manager und Unternehmensbosse, die das Geld so dicke haben, dass sie nicht wissen, wohin damit. Peter Wuffli zum Beispiel, Chef der UBS-Bank, erinnert zwar vom Namen her weniger an eine Katze, ist aber dennoch in der Rangliste mit 13,9 Millionen Euro ziemlich weit oben. Ziemlich fette Katzen sind auch die sechs Porsche-Vorstände: Sie erhielten für das abgelaufene Geschäftsjahr zusammen 112 Millionen Euro.
Kurz vor den Landtagswahlen versucht besonders die SPD, sich mit dem Thema „Begrenzung der Managergehälter“ zu profilieren. Sturm dagegen laufen nicht nur Unternehmensverbände, sondern auch Betriebsräte. So tönte Erich Klemm, Betriebsratschef von Daimler: „Daimler-Vorstände müssen im internationalen Vergleich angemessen verdienen.“ Fragt sich nur, wie viel Klemm für solche Aussagen auf sein Gehalt oben drauf kriegt.
Dabei sind die Vorschläge zur Begrenzung der Managergehälter nicht besonders radikal. So schlägt SPD-Bundesarbeitsminister Scholz vor, die Dienstwagen der Manager in der Bilanz auszuweisen. DIE LINKE fordert unter anderem, die Managergehälter auf das 20-fache eines Arbeitnehmers zu begrenzen.
Doch wenn Ackermann, Wiedeking und andere Profite auf unsere Kosten machen und das Zwanzig-, Hundert- oder Tausendfache von dem „verdienen“, was ein normaler Kollege erhält, dann spricht das nicht für die Begrenzung von Fat-Cat-Gehältern, sondern gegen das Fette-Katzen-Profitsystem Kapitalismus insgesamt.
Und um die Manager und Superreichen unmittelbar zu treffen, ist die Wiedereinführung der Vermögenssteuer und eine stark progressive Besteuerung der Einkommen mit einem entsprechend hohen Spitzensteuersatz die beste Antwort.
BDI-Chef Thumann meinte jüngst: „Ich rate der Politik: Vergesst nicht, welcher Gaul den Karren zieht.“ Genau, antworten wir ihm! Wir wissen, dass die Bosse noch nie einen Karren gezogen haben, sondern dass es die Kolleginnen und Kollegen sind, die die Werte produzieren.