Job-Center: Diskrete Spitzel

Seit kurzem sind MitarbeiterInnen der ARGE damit beschäftigt, im gesamten Stadtgebiet unangemeldet Hausbesuche bei Hartz-IV-EmpfängerInnen zu machen: Die Polizei braucht zum Betreten einer Wohnung immerhin einen Durchsuchungs-Beschluss. Da haben es die Schnüffler von der ARGE schon leichter.
 

Wer den Zutritt zu seiner Wohnung verweigert, dem kann die Leistung gestrichen werden, bis der Sachverhalt geklärt ist, schreibt die Süddeutsche Zeitung vom 30. April. Aber das ist meistens gar nicht nötig, denn die Spione von der ARGE sind unglaublich diskret.

„Wir weisen leise daraufhin, von welcher Stelle wir sind und bitten darum, das Gespräch in der Wohnung fortsetzen zu dürfen – es gibt sehr neugierige Nachbarn.“ So beschreibt wörtlich ein Ermittler der ARGE das Vorgehen.

Auch in der Wohnung ist man natürlich sehr unaufdringlich. Der Blick ins Badezimmer bleibe die Ausnahme, etwa wenn ein eheähnliches Verhältnis vermutet werde.

Aber die Ermittler können sogar noch unauffälliger agieren. Nämlich dann, wenn der „Kunde“ zum wiederholten Male nicht angetroffen wird. In solch einem Fall fragen die ARGE-Mitarbeiter bei den Nachbarn oder beim Hausmeister nach, ob der Betreffende vielleicht auf der Arbeit oder im Urlaub ist. Natürlich anonym, also ohne sich als ARGE-Leute auszugeben, eben diskret und unauffällig, wie es sich für Spitzel gehört.