10.000 Arbeitsplätze hat Allianz letztes Jahr konzernweit gestrichen und gleichzeitig einen neuen Rekord aufgestellt: Mit 10,4 Milliarden Euro erzielte Allianz den größten Gewinn vor Steuern, den ein deutscher Konzern je erreichte.
von Sean McGinley, Mannheim
3.700 Stellen und zwei Standorte bei Airbus, 1.500 Stellen bei Bayer-Schering stehen auf der Abschussliste der Unternehmer. Bei Airbus wird mit weiterer Arbeitsplatzvernichtung gedroht, wenn Lohnsenkungen, Teilzeitarbeit und Vorruhestand nicht durchgesetzt werden. Die Telekom will 80.000 Beschäftigte länger arbeiten lassen und ihnen weniger zahlen – obwohl der Konzern 2005 5,6 Milliarden und 2006 3,2 Milliarden Euro Gewinn erzielte.
Es stimmt also: Die Wirtschaft boomt – für die Kapitalisten, aber nicht für die arbeitenden Menschen. Selbst im Aufschwung ist dieses System offensichtlich unfähig, Privateigentum an Banken und Konzernen auf der einen Seite und sichere Arbeitsplätze und angemessene Löhne auf der anderen Seite miteinander zu vereinbaren.
Die Alternative: Wir nehmen den Konzerneigentümern die Sache aus der Hand! Diejenigen, die tagtäglich die Produktion am Laufen halten, die überhaupt dafür sorgen, dass Umsätze und Gewinne gemacht werden, die Beschäftigten, sollen über die Produktion und die erwirtschafteten Überschüsse entscheiden.
Wenn zum Beispiel die Telekom rückverstaatlicht und demokratisch durch die Beschäftigten kontrolliert und verwaltet würde, müssten die Beschäftigten nicht länger durch Arbeitshetze krank werden. Kunden müssten nicht ewig und drei Tage auf einen Telefonanschluss warten.
Außerdem wäre es möglich, die Produktion auf Sinnvolleres umzustellen: So könnten beim Pharma-Hersteller Schering Medikamenten-Unverträglichkeiten erforscht werden, anstatt einfach immer neue Pillen auf den Markt zu werfen und gleichzeitig Leute zu entlassen.
Das ginge aber nur, wenn nicht mehr die Profite der Kapitalbesitzer, sondern die Bedürfnisse der Menschen das Motiv für die Produktion wären. Deswegen müssen Konzerne, die Arbeitsplätze vernichten oder mit Lohnverlust drohen, in Gemeineigentum überführt und die Produktion unter demokratischer Kontrolle und Verwaltung der Beschäftigten weitergeführt werden!