Ab heute haben die Kolleginnen und Kollegen ihren Streik für einen Tarifvertrag begonnen.
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Thomas Flierl fängt an zu schwitzen. Unmittelbar nachdem sich 91,18 Prozent der ver.di-Mitglieder an der Charité in einer Urabstimmung für Arbeitskampfmaßnahmen ausgesprochen haben, ließ der PDS-Wissenschaftssenator und Aufsichtsratschef des Uniklinikums über die Presse verlauten, er wolle den rund 14.000 Beschäftigten die seit 2003 ausstehende Lohnerhöhung von 4,4 Prozent sowie den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen zugestehen. Obwohl man diese Äußerungen frohgemut als Wahlkampfgeklingel abtun kann – schließlich hatten Flierl, Finanzsenator Sarrazin (SPD) und die Klinikvorstände in 26 Verhandlungsrunden mehr als genug Zeit, vernünftige Angebote vorzulegen –, zeigen sie doch, dass die Entscheidung der Charité-Belegschaft absolut richtig war, den Druck noch vor der Wahl zu erhöhen.
Die bisherigen Gespräche zwischen Flierl, Charité-Vorstand und ver.di-Spitze haben keine Lösung gebracht, weshalb die Arbeitsniederlegungen wie geplant am Dienstag beginnen werden. Erklärungen von Flierl halten die Gewerkschafter an dem Uniklinikum ohnehin nicht mehr für ausreichend. „Wer weiß, ob der nach der Wahl noch was zu sagen hat“, heißt es. Die Berliner WASG werde den Kampf der Charité-Belegschaft – in der kommenden Woche und über den Wahltag hinaus – mit allen Kräften unterstützen, erklärte Spitzenkandatin Lucy Redler.