Seit dem 21. Februar befinden sich die Beschäftigten des Baumaschinenherstellers CNH in Berlin-Spandau im unbefristeten Streik.
Die Kolleginnen und Kollegen kämpfen gegen den Plan der Fiat-Konzern Leitung, zu dem CNH gehört, das Werk Ende Juli 2006 zu schließen und die Produktion nach Italien zu verlagern. Denn damit würden 400 der 550 Beschäftigten ihren Arbeitsplatz verlieren- die Bereiche Forschung und Entwicklung sollen erstmal noch in Berlin-Spandau verbleiben.
Mit dem Streik wolle die KollegInnen einen Sozialplan erkämpfen. Dieser soll für entlassene Beschäftigte eine 2-jährige Fortbildung bei voller Lohnfortzahlung, Abfindungen von 3 Monatsgehältern pro Beschäftigungsjahr, für Azubis Übernahme der Kosten für die Fortsetzung der Ausbildung in einem anderen Betrieb inklusive einer Abfindung falls dann keine Übernahme erfolgt und die Bildung eines Härtefonds beinhalten.
Diese Kampfstategie der IG Metall zielt darauf ab, die Schließung des Betriebes für den Fiat –Konzern so teuer werden zu lassen, dass sie von der Produktionsverlagerung absieht.
Die Kolleginnen und Kollegen sind fest entschlossen , den Kampf für ihren Arbeitsplatz zu führen. In einer Urabstimmung sprachen sich 92,3 % für einen unbefristeten Streik aus. Sichtbar wird diese Kampfentschlossenheit aber auch schon, wenn man zu dem Werk kommt. Neben vielen Transparenten hängen am Werkszaun zahlreiche Zettel auf denen KollegInnen auf ihre persönliche Situation aufmerksam machen und die oft mehr aussagen, als Zeitungsberichte oder Reden von von Gewerkschaftsfunktionären: „ Manuela Peltza, Kinder:1-18 Jahre im Betrieb“ „ Lutz Stojanka, Kinder : 2- 45 Jahre im Betrieb“…
Nachdem im Vorfeld des Streikes Pläne bekannt wurden, das die Betriebsleitung eventuell Streikbrecher einsetzen will, verbarrikadierten die KollegInnen in der Nacht vor Streikbeginn die Werkstore mit riesigen Baggern. Morgens um sechs Uhr standen dann 250 bis 300 Kolleginnen und Kollegen vor den Werkstoren und machten den Betrieb dicht. Auch Mitglieder der WASG Berlin und der SAV waren vor Ort, um die Streikenden zu unterstützen. Die WASG Berlin hatte im Vorfeld für den Zeitpunkt des Streikbeginns eine Demo vor Ort angemeldet – denn Bagger alleine reichen manchmal nicht aus.
Auf einer Kundgebung zeigte sich der Bezirksleiter der IG Metall von Berlin-Brandenburg-Sachsen, Olivier Höbel, optimistisch, das dieser Kampf erfolgreich sein wird. Er sagte aber auch, das die KollegInnen von CNH dringend Unterstützung und Solidarität brauchen. Dafür zu sorgen ist auch eine Aufgabe für WASG und für die SAV.
Informationen auf der Webseite: www.cnh-berlin.de