Infineon-Mitarbeiter streiken gegen Werksschliessung in München

wirstreiken Die Mitarbeiter des Infineon-Werks im Münchener Stadtteil Perlach sind ab heute in einen unbefristeten Streik getreten. Sie fürchten den Verlust ihrer Arbeitsplätze.


 

Vor den Werkstoren versammelten sich am frühen Morgen mehrere hundert Mitarbeiter und blockierten die Zufahrten. Sie wollten damit verhindern, dass Ersatzarbeiter auf das Gelände gelangen. Die Streikenden machten ihrem Unmut mit Pfeifkonzerten und Trommelschlägen Luft. Sie skandierten Slogans wie: „Wir bleiben hier, dafür kämpfen wir.“ Unterstützt wurden die rund 400 streikenden Infineon-Mitarbeiter von einigen Hundert Beschäftigten anderer Münchener Betriebe wie MAN, BMW, Siemens oder der Volkswagen-Tochter Audi aus Ingolstadt. Infineon will das Werk bis Anfang 2007 schliessen, damit verlieren die meisten der 800 Beschäftigten ihren Arbeitsplatz.

Zuvor waren Verhandlungen über eine Verschiebung des Zeitpunkts der Schliessung und einen Sozialvertrag gescheitert. Bei einer Urabstimmung hatten die in der Gewerkschaft IG Metall organisierten Beschäftigten in der vergangenen Woche zu 92,6 Prozent für den Arbeitskampf gestimmt. Der Streik wurde kurzfristig um einige Stunden vorverlegt, da die IG Metall verhindern wollte, dass Infineon zur Aufrechterhaltung der Produktion Ersatzarbeiter vor Beginn des Streiks in das Werk bringen konnte. Dies sei gelungen, sagte Michael Leppek von der IG Metall. Die Produktion stehe nun komplett still. „Wir hoffen, sehr bald Signale von Infineon zu bekommen und sind frohen Mutes, die Verhandlungen wieder aufnehmen zu können“, zeigte sich Leppek optimistisch.

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