Seit Montag wird der Zulieferer von DaimlerChrysler bestreikt
Gut 50 von 90 Kollegen bei Dräxlmaier in Achim bei Bremen haben seit Montag die Arbeit niedergelegt. Sie streiken für die Durchsetzung eines Haustarifvertrags und einer Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich. Dräxlmaier ist nicht im Arbeitgeberverband und lässt 40 Stunden arbeiten – bei Löhnen, die unter dem Tarifvertrag liegen. Als jetzt weitere Arbeitsplätze abgebaut und Kollegen in andere Werke versetzt werden sollten, da war für viele klar, dass es jetzt reicht und ein Streik begonnen.
Gestern Abend nun wollten sich Geschäftsleitung und Tarifkommission zu Verhandlungen treffen, wobei die IG Metall ankündigte, sie werde eine Urabstimmung über einen unbefristeten Streik einleiten, falls es bis 22.30 Uhr kein Ergebnis im Sinne der IG-Metall geben würde. Vor Beginn der Verhandlungen hatte die Geschäftsleitung die Mitarbeiter der Spätschicht bis auf weiteres mit Bezahlung freigestellt, so Gewerkschaftssprecherin Antje Edel. „Das ist ein sehr ungewöhnlicher Schritt, der nichts gutes ahnen lässt.“ Die Mitarbeiter seien nach Hause geschickt worden mit Verweis auf einen Brief, der ihnen vom Unternehmensanwalt zugestellt werden wird. Edel: „Es bleibt abzuwarten, was in dem Brief steht“ – Kündigungen nicht ausgeschlossen.
Der Arbeitgeber scheut indessen keine Kosten und Mühen: Per Helikopter wurden Streikbrecher aus Süddeutschland ein- und ferige Teile ausgeflogen. Zu Kosten von rund 300 Euro pro Minute plus 1.500 Euro pro Stunde für die Feuerwehr zur Absicherung des Flugs.