Globaler Kapitalismus Schuld am Ausmaß der Tragödie
Wer Zugang zu irgendwelchen Medien hat, ist schockiert und entsetzt über das, was an den Küsten des Indischen Ozeans am Morgen des 26. Dezember geschah.
Auf der ganzen Welt kommt eine riesige Menge an Sympathie zum Ausdruck und die Sehnsucht, irgendwie zu helfen. Menschen fühlen, dass etwas getan werden muss, nicht nur den Trauernden und den Überlebenden zu helfen, sondern auch jede Wiederholung von Tod und Zerstörung in so riesigem Ausmaß zu verhindern. Sie fragen: Warum gab es so viele Opfer? Warum keine Warnsysteme? Was ist die Zukunft für die Millionen Betroffenen? Wie können ihre Lebensbedingungen nicht nur wiederhergestellt, sondern drastisch verbessert werden? In einer Sondersendung im Fernsehsender BBC am 29. Dezember beschrieb John Simpson die Weltregion als eine, in die Reiche (und wir würden sagen: auch nicht so Reiche) für den Urlaub kommen und die Armen eine gefährdete Existenz haben wenn es für sie gut läuft.
Wie die Financial Times am 29. Dezember schrieb: Die Zahl der ausländischen Urlauber, die von dem Tsunami erfasst wurden, den das Erdbeben vom Sonntag verursachte, sorgte dafür, dass der Rest der Welt seine Aufmerksamkeit auf eine Katastrophe richtete, die laut Vereinten Nationen darin einmalig war, dass sie so ein großes Gebiet und so viele Länder umfasste. Das steht in deutlichem Kontrast zu der dürftigen Berichterstattung über die iranische Erdbebenkatastrophe vor genau einem Jahr am 26. Dezember 2003 in Bam, als Zehntausende auch einen grausamen und plötzlichen Tod erlitten.
Die Nachrichten und Bilder von der Massenzerstörung am 26. Dezember 2004 waren schon zahlreich und überwältigend. Aber selbst mit der ausführlichen Berichterstattung in den letzten paar Tagen konnten die Weltmedien nur einen Bruchteil der menschlichen Tragödie übermitteln, die mit der größten Naturkatastrophe der überlieferten Geschichte verbunden ist. Über 100.000, die zu den ärmsten Menschen der Welt gehören, wurden getroffen und in einen schaurigen Tod gespült. Die Tsunamis, die von einem Erdbeben der Stärke 9 auf der Richterskala ausgelöst wurden, bewegten sich mit der Geschwindigkeit eines Flugzeugs über den riesigen Indischen Ozean. Sie brachten Chaos an die Küsten von mindestens zehn Ländern in Asien und sogar Afrika.
Unter den Toten, Vermissten, Verletzten und Hinterbliebenen sind Tausende TouristInnen. Sie waren zu Tausenden aus Europa und von anderswo gekommen, um Zeit in einem Himmel auf Erden zu verbringen den anscheinend friedlichen Paradiesen von Thailand, den Malediven, Sri Lanka. Am Morgen des 26. Dezember wurden sie binnen Minuten in eine regelrechte Hölle auf Erden geschleudert. Weder Dante in seiner Beschreibung des Inferno noch die Macher des Film The Day after Tomorrow haben schockierendere Horrorszenen erfinden können.
Emporschnellende Opferzahlen
Die Opferzahlen für die Region verdoppelten sich an einem Tag Dienstag, 28. Dezember auf über 60.000. Am 29. Dezember waren es über 100.000. Bis zur Hälfte der berichteten Opferzahlen sind aus Aceh auf der Insel Sumatra (siehe separates Interview) und 22.000 aus Sri Lanka. Tausende Tote gibt es in Thailand, Einheimische und auch mehr als 800 TouristInnen an dem idyllischen Strand von Khao Lak, der in dem berühmten Di-Caprio-Film vorkommt. Eine Warnung von Thailands Meteorologischer Abteilung, die eine Stunde bevor der Tsunami zuschlug wusste, was passierte, wurde zurückgehalten aus Angst den Tourismus zu ruinieren. (Von der Branche wird jetzt nicht viel übrig sein.)
In Indien gibt es über 7.000 Tote auf dem Festland, besonders in Tamil Nadu. (Siehe künftigen getrennten Bericht) und volle 8.000 können getötet worden sein, als der Tsunami die abgelegenen Andamanen- und Nicobaren-Inseln traf. Es ist bekannt, dass es Hunderte Opfer in Ostafrika und mehr in Malaysia, Birma, Bangladesch und den Malediven gab.
Zweifellos wird die Gesamtsumme der direkt von den Wellen getöteten weiter steigen, wenn die Leichenverwaltung, wie das ein Fernsehreporter nannte, in den nächsten Tagen ihren Höhepunkt erreicht. Arme Fischer, ihre Familien, TouristInnen wurden oft unidentifiziert begraben, Hunderte ohne Särge und in Massengräbern, um krankheitserzeugende Verwesung in der tropischen Sonne zu vermeiden. Das Meer bringt täglich Hunderte weitere Leichen an die Strände; viele wird der Ozean oder der Schlamm, der sie begraben hat, nie mehr hergeben.
Bis zur Hälfte aller Opfer sind Kinder die nicht schwimmen konnten, zu schwach waren, sich an einem Baum oder einem Elternteil festzuhalten. Eltern weinen und suchen nach ihren Kindern; Kinder weinen und suchen nach ihren Eltern.
Die ganze Verheerung geschah im Zeitraum von wenigen Stunden. Ihre Überwindung wird aber die Arbeit von Jahrzehnten sein. Obendrein ist es klar, dass es eine Welle von Kritik an politischen Führern geben wird wegen völlig unangemessener Reaktion auf die Katastrophe. Zu ihnen wird George Bush gehören trotz seines Aufrufs, dass eine Kerngruppe von Länder die Hilfe koordiniert und dass ein Frühwarnsystem im Indischen Ozean errichtet wird.
Naturkatastrophe
Zwischen den Albtraumberichten von Tod und Überleben leuchten immer neue Beispiele von menschlichem Heroismus und Selbstlosigkeit. Die Aktionen Einheimischer, die versuchten, wildfremde Menschen aus abgelegenen Gebieten zu retten, sind nicht vergessen. Die gezeigte menschliche Solidarität war bewegend und begeisternd in deutlichem Kontrast zur Jeder-ist-sich-selbst-der-Nächste-Brutalität der Gesellschaft, die wir unter dem Kapitalismus kennen.
Unter den Berichten aus Aceh (Indonesien) und Sri Lanka gibt es auch Fälle, dass jahrzehntelange Feinde in nationalen Befreiungskämpfen ihre Feindschaft überwinden und in Rettungs- und Überlebensoperationen zusammenarbeiten. Hoffnungen werden genährt, dass eine Natur-Katastrophe Frieden bringen kann, den kapitalistische Regierungen jahrzehntelang nicht bringen konnten, aber sie werden nur Wirklichkeit werden, wenn die arbeitenden Menschen schaffen, gemeinsam zu handeln, um ihre Zukunft zu sichern.
Die Opferzahlen der durch die unmittelbare Wirkung Mörderwellen Getöteten wird weiter korrigiert, aber laut Vereinten Nationen und anderen Hilfsagenturen wird erwartet, dass sie bei weitem übertroffen werden wird von der der Opfer durch Krankheiten wie Typhus, Cholera, Hepatitis und Malaria, die einen langsamen und schmerzhaften Tod erleiden werden. Ein sehr großer Teil von ihnen werden ebenfalls Babys und junge Kinder sein. In den am schlimmsten betroffenen Regionen gibt es eine verlorene Generation, wie hinterbliebene Eltern in Tamil Nadu in ihre Schmerz klagen.
Natürlich sind Menschen auf der ganzen Welt entsetzt und tief getroffen von den Bildern von Tod und Zerstörung. Sie reagieren schon großzügig auf Spendenappelle, um Medikamente, sauberes Wasser, Nahrung, Kleidung und Obdach bereitzustellen. Verständlicherweise ist die Frage auf den Lippen von Millionen: Warum musste das passieren? Viele werden vom Zorn Gottes oder des Ozeans selbst reden. Aber war das unermessliche Ausmaß dieser menschlichen Leiden unvermeidlich? Wenn nicht, wer hat die Schuld?
Vermeidbare Ergebnisse globaler kapitalistischer Ausbeutung und profitgetriebener Entwicklung
Selbst für europäische Länder wie Schweden, wo der Tod von mehr als 2.000 EinwohnerInnen befürchtet wird, aber besonders für die am schlimmsten getroffenen Länder, ist diese Katastrophe 11. September im Quadrat. Für die betroffenen Länder wird nichts mehr wie früher sein. Zahlreiche Fragen werden beantwortet werden müssen, besonders ob das Ausmaß der menschlichen Leiden hätte vermieden werden können (siehe gesonderter Artikel).
Chandrika Kumaratunga, Präsidentin von Sri Lanka, erklärte Journalisten am Tag, als die Welle zuschlug: Wir waren nicht gut ausgerüstet, um mit einer Katastrophe dieser Größe fertig zu werden. Jetzt gibt sie zu, dass die Regierung auch unvorbereitet ist, mit der anlaufenden massiven Hilfsoperation klarzukommen. Länder, in denen Erdbeben und Flutwellen immer drohen, sollten mit Frühwarnsystemen ausgestattet sein. Die Kosten sind minimal im Vergleich zu den Verlusten und Kosten der Rettung und Hilfe, die jetzt in gigantischem Ausmaß nötig ist. Selbst George Bush, der versucht, ein bisschen Glaubwürdigkeit in der Region zu behalten, hat die Notwendigkeit für ein Frühwarnsystem im Indischen Ozean zugegeben. Aber wie Tony Blair bleibt er im Urlaub. In London gibt Außenminister Jack Straw einfach Plattheiten von sich, dass man Naturkräften auf Gnade und Ungnade ausgeliefert ist und schafft es nicht man, ein wirksames System zu schaffen, damit Angehörige Informationen über britische TouristInnen im Katastrophengebiet bekommen.
Die Kapitalisten und Imperialisten, die versuchen, den arbeitenden und armen Menschen dieser Länder neoliberale, arbeiterfeindliche Politik aufzuzwingen, sollten einen Bruchteil ihrer aus den Menschen herausgepressten Gewinne zu deren Schutz verwenden. Tatsächlich geben die USA gerade mal 0,14 % ihres Volkseinkommens für Auslandshilfe aus ein geringerer Anteil als jede andere entwickelte Nation.
Die Insel Diego Garcia, die so verwundbar wie viele andere Inseln im Indischen Ozean zu sein scheint, entkam ohne Verluste. Auf ihr gibt es einfach einen US-Luftwaffenstützpunkt, der direkt mit dem US-Pazifik-Kommando in Hawaii verbunden ist, das von dem Erdbeben wusste, Stunden bevor die Tsunamis die Inselküsten traf. Selbst eine halbstündige Warnung gibt genug Zeit, sich vor der Welle in Sicherheit zu bringen. Wie ein Experte für Katastrophenforschung im Independent schrieb: Vorsorge und praktische Aktion können den Unterschied zwischen einem Naturereignis und einer Naturkatastrophe ausmachen.
In Sri Lanka konnten Einheimische die Zeichen der herannahenden Welle aus dem Verhalten von Vögeln verstehen und rannten in Sicherheit. Der Leiter einer Tauchergruppe vor der Küste Thailands las die drohende Gefahr aus der plötzlichen Panik, die Fische zeigten, die verrückt wurden. Wie der Artikel von Jon Dale erklärt, gibt es im Pazifik ein ausgeklügeltes Frühwarnsystem. Aber die größte Macht der Erde liegt an der einen Seite des Pazifik und hat wichtige Basen in dem Gebiet, während an der Küste des Indischen Ozeans bloß viele arme Länder sind.
Stephen King, von der HSBC [Hong Kong Shanghai Banking Corporation] schrieb: Diejenigen scheinen die größten Verluste an Leben erlitten zu haben, die am ärmsten sind. Das Bruttonationaleinkommen pro Kopf in Sri Lanka ist bloß 930 Dollar pro Jahr. In Indonesien ist es 810 Dollar pro Jahr. Und in Indien ist es bloß 530 Dollar pro Jahr. Im Unterschied kann der Durchschnittsamerikaner erwarten, von 37.610 Dollar pro Jahr zu leben. (Independent, 29. Dezember).
Welche Schlussfolgerungen ziehen die großen imperialistischen Länder und die Weltbörsen aus der Katastrophe? Nach der Presse vom 30. Dezember zuckten diese kaum mit der Wimper, die Länder sind so arm. (Das BIP von Sri Lanka entspricht nur 5 % des US-Rüstungshaushalt.)
Wirtschaftlicher Tsunami
Welche Schlussfolgerung ziehen MarxistInnen? Der wirtschaftliche Tsunami des globalen Kapitalismus und Imperialismus ist millionenmal mörderischer als jedes Naturphänomen. Die unsichtbare Hand des Marktes steckt nicht nur hinter dem völlig vermeidbaren Ausmaß des Massakers, das die schlimmste Erdbebenkatastrophe der Welt angerichtet hat und hinter vielen anderen weniger bekannten.
Es ist ein System, das den Erdball absucht nach billigen Arbeitskräften und ausbeutbaren Märkten und bei diesem Prozess täglich Millionen verelendet. Es ist ein System, das Milliarden Dollar Profit aus der unbezahlten Arbeit der Arbeiterklasse herauspresst und Millionen Menschen ohne Arbeit auf den Müll wirft und von manchen Ländern mehr als die gesamten Staatseinnahmen als Schuldzinsen verlangt. Es ist ein System anarchischer Entscheidungen, die sich auf die Leben Milliarden armer Menschen auswirken.
Kinder
Seine Vertreter weinen heute um die getöteten Unschuldigen von Sri Lanka und Tamil Nadu. Sie rufen nach Notmaßnahmen, um Leben zu retten. Aber wie ein Brief an den Independent seine LeserInnen am 29. Dezember erinnert: Laut Weltgesundheitsorganisation sterben jeden Tag fast 30.000 Kinder unter fünf, wobei vermeidbare und heilbare Krankheiten verantwortlich für 70 Prozent (21.000) dieser Todesfälle sind. Diese tägliche Opferzahl ist vermeidbar durch die Bereitstellung der grundlegendsten Lebensnotwendigkeiten, die der Kapitalismus zurückhält.
Die US-Regierung gibt mehr für Waffen aus als der Rest der Welt zusammengenommen. Ihr Etat für die Finanzierung der Besetzung des Irak durch die US-Armee wird sogar fürs nächste Jahr vom Christian Science Monitor (veröffentlicht in Newsweek) auf 212-232 Milliarden Dollar mehr als vier Milliarden Dollar pro Woche geschätzt!
Vor der Invasion im Irak starben Hunderttausende Kinder wegen der Sanktionen. Dieses Jahr wurden Tausende weitere Leben von ZivilistInnen in Bombenangriffen und anderen Tragödien getötet, die eine direkte Folge der Politik der US-Regierung sind. Kein Wunder, dass Jan Egelund, der für die humanitären Operationen der UN verantwortlich ist, die von der US-Regierung versprochenen 15 Millionen Dollar Hilfe als knickrig bezeichnete. Selbst der vergrößerte Betrag von 35 Millionen ist nicht nur ein Tropfen auf den heißen Stein bei der Rettung von Leben, sondern auch ein winziger Bruchteil des Reichtums der reichsten Kapitalisten der Welt. UNICEF kämpft darum, die Hilfe für 30.000 Menschen nach Sri Lanka zu schicken, wo mehr als eine Million obdachlos sind.
Eine kleine Ablasszahlung durch eine Hilfslieferung zur Gewissensberuhigung wird langfristig nichts lösen. Selbst kurzfristig erreicht ein großer Teil der geschickten Hilfe nicht die Bedürftigsten. Kontrolle über die Verteilung sollte in den Händen gewählter Komitees von arbeitenden und armen Menschen auf örtlicher, regionaler und landesweiter Grundlage sein.
Man sehe sich die Verzögerung an, bis Hilfe Aceh erreicht, wo mehr als 40.000 Tote berichtet werden, weil die indonesische Regierung und Armee den Zugang blockieren. Es ist eine Schande, dass die Armee von Sri Lanka laut tamilischen Quellen den Transport von Notversorgungsgütern blockiert hat, die von TamilInnen im Ausland in den kriegsverwüsteten Norden der Insel geschickt wurden.
Im armen Tamil Nadu können wir eine Wiederholung dessen erwarten, was der Journalist Peter Popham gekonnte Manöver örtlicher politischer Parteien und Politiker, um sicherzustellen, dass sie einen möglichst großen Teil vom Kuchen abkriegen, nennt. Zweifellos wird mehr Hilfe an Opfer der Katastrophe mit besseren Beziehungen als an Familien der untersten Kaste und Dalits gehen, denen selbst die Mittel genommen sind, sich den Lebensunterhalt zu verdienen. (Siehe separaten Artikel)
Das CWI sagt: keine Diskriminierung bei der Verteilung von Hilfe auf der Grundlage von Nationalität, Religion, politischer Zugehörigkeit oder Kaste.
Wir sagen auch: Es sollte maximale demokratische Kontrolle über alle Hilfs- und Notprogramme durch gewählte Komitees der ArbeiterInnen und armen Menschen in jedem Gebiet und landesweit geben.
ArbeiterInnen und ihre Organisationen sind der Schlüssel zum Überleben
Die Arbeiterklasse ist die einzige Kraft, die dazu mobilisieren kann, sich mit den wirklichen Krisen zu befassen, die sich aus der kapitalistischen Herrschaft vor Ort und international ergeben. Zuerst, unmittelbar nach der Tsunami-Katastrophe, sollten die organisierten ArbeiterInnen die Hauptkraft für die Kontrolle über Rettungs- und Wiederaufbauoperationen sein, sie sollten das Tempo vorgeben, indem sie demokratische Kontrolle über Rettungsarbeit und Wiederaufbau ausüben und die Entscheidungen nicht in den Händen der Behörden und selbstsüchtigen, korrupten Bürokraten lassen. In Sri Lanka müssen die Gewerkschaften und linken Parteien ein Ende der Kriegsvorbereitungen fordern und dass alle Gelder, die für Waffen bereitgestellt wurden, in die Hilfs- und Wiederaufbauprogramme gehen.
Diese Programme sollen eine massive Geldspritze des Staates und der imperialistischen Länder, die die Wirtschaften von Südasien und Afrika weißgeblutet haben, umfassen.
Streichung der Auslandsschulden, nicht bloß Zahlungsaufschub. Das ganze System muss geändert werden.
SozialistInnen kämpfen für die völlige Umgestaltung der Gesellschaft durch einen Kampf gegen alle Formen von Privatisierung und Deregulierung und für eine Regierung, die öffentliches Eigentum an allen führenden Industrien, dem Grund und Boden und den Banken einführen wird, um die Produktion demokratisch zu planen und zu kontrollieren gemäß den Bedürfnissen und nicht für Profit und unter der demokratischen Kontrolle und Verwaltung der Arbeiterklasse.
Die Zukunft von Sri Lanka
Sri Lanka erhielt durch die Flutwelle vom 26. Dezember 2004 einen der schwersten Schläge (übertroffen wahrscheinlich nur von Aceh). Wahrscheinlich sind in einem umgestürzten und überfluteten Zug allein über 1.000 Menschen gestorben. Es gibt Berichte, dass volle 6.000 Menschen vom Tsunami in Mullaithivu im Nordosten Sri Lankas getötet wurden. Natürlich hat der 20 Jahre lange Bürgerkrieg die Leben von mehr als zehnmal so viel Menschen getötet und den ganzen Norden in Brachland mit wenig oder keiner Infrastruktur verwandelt. Jetzt kann dieses Gebiet am wenigsten mit einer Naturkatastrophe wie einer Flutwelle fertig werden und es wird am wenigsten über das Schicksal der Bevölkerung im überwiegend tamilischen Norden berichtet. Zusätzliche Gefahren sind die nicht explodierten Landminen, die die Welle freigelegt hat und der Schaden für das Ackerland durch das Salzwasser, das auf die Felder strömte.
Die United Socialist Party USP (SAV-Schwesterorganisation in Sri Lanka und ebenso Teil des CWI) tritt seit langem für die nationalen demokratischen Rechte der tamilischsprachigen Menschen auf der Insel Sri Lanka ein. Im Gefolge der Flutkatastrophe ist es noch entscheidender, die Notwendigkeit der Einheit unter den ArbeiterInnen und Armen und vollster Rechte auf gleiche Behandlung und Selbstbestimmung für jede Minderheit zu betonen.
Die USP hat eine Kampagne gegen eine Rückkehr zum Bürgerkrieg gemacht und dafür, dass die singhalesischen, tamilischen und muslimischen arbeitenden Menschen die Probleme selbst lösen. Alle Anstrengungen und Ressourcen müssen in den Wiederaufbau der Lebensbedingungen und Wohnungen der Menschen auf der Insel und ihre Wirtschaft gesteckt werden, aber das bedeutet, den Griff der herrschenden Elite auf der Insel zu brechen.
Auf einer kapitalistischen Grundlage wird Sri Lanka nie in der Lage sein, seine Wirtschaft voll zu entwickeln. Zum einen kann es nicht die Bedingungen schaffen, den nationalen Konflikt dauerhaft zu lösen und ist zu schwach, irgend etwas zu tun außer auf Befehl des blutsaugenden Imperialismus. Im Namen aller Armen und Ausgebeuteten und der organisierten Arbeiterklasse müssen die linken Parteien mobilisieren, um den Katastrophenopfern Hilfe zu bringen. Aber sie müssen auch ihre Anstrengungen verdoppeln, um eine Arbeiterbewegung auf der Grundlage sozialistischer Politik aufzubauen, die in der Lage ist, die harten Leben der ArbeiterInnen und armen Menschen aller Glaubensbekenntnisse und Nationalitäten umzugestalten. Es bringt nichts, darauf zu warten, dass der Kapitalismus und die Auslandshilfe diese Aufgabe erfüllen. Kriege, Bürgerkriege, Ausbeutung und vermeidbare menschliche Katastrophen wohnen dem Kapitalismus inne.
In vergangenen Dokumenten des CWI haben wir von den massiven Auswirkungen der Zusammenstöße der tektonischen Platten der Großmächte in Asien Japan, Indien, China auf die Weltbevölkerung gesprochen. Auf kapitalistischer Grundlage können sie nicht vermieden werden. Die Tragödie des 26. Dezember 2004 hat einen Vorgeschmack auf den Schrecken gegeben, der über den Leben von Milliarden arbeitender und armer Menschen des asiatischen und afrikanischen Kontinents hängt. Nur durch die Steigerung eines organisierten und internationalisierten Kampfes gegen den globalen Kapitalismus und für wahrhaft demokratischen Sozialismus gibt Aussicht die Beseitigung der von Menschen gemachten Gefahren und die Minimierung der Auswirkungen echter kommender Naturereignisse auf die Menschen.
Appell
Wir bitten alle LeserInnen, die noch nicht mit den Ideen und Kampagnen des CWI vertraut sind, mehr auf unserer Website zu lesen und direkt Kontakt zu uns aufzunehmen.
Wir würden jeden bitten, der mit dem sympathisiert, was wir sagen, Kontakt zu uns aufzunehmen, um mit uns zu diskutieren und unserer Internationale beizutreten.
Zusätzlich bitten wir um jede mögliche Geldspende, um die Lage unserer GenossInnen in der United Socialist Party von Sri Lanka zu erleichtern. Die USP steht vor einem wirklichen Kampf ums Überleben physisch und politisch. Wie wir in einer früheren Ankündigung erklärt haben, werden manche USP-Mitglieder noch vermisst und viele haben Verwandte und Wohnungen verloren.
Glücklicherweise versichern und die GenossInnen von Dudiyora Horaata in Indien und die GenossInnen, die wir in der Parti Socialis Malaysia kennen, dass es unter ihren Mitgliedern keine direkten Verluste an Leben gab.
Joe Higgins, der Abgeordnete der Socialist Party im Irischen Parlament hat schon eine Notverschickung von Wasserreinigungstabletten für die USP-GenossInnen in Sri Lanka bezahlt, die vom CWI organisiert wurde und 272 Pfund kostete. Viel kann mit Beträgen gemacht werden, die für entwickelte kapitalistische Länder relativ klein sind. Das CWI und die USP würdigen diese und andere schon geleistete Beiträge sehr.
Die unmittelbare Anforderung an die Ressourcen für die USP-FunktionärInnen war, die am schlimmsten von der Katastrophe betroffenen Gebiete zu erreichen. Beim Fehlen aller Kommunikationsmittel war es entscheidend, die Lage der Parteimitglieder herauszufinden und ihnen notwendige Vorräte an sauberem Wasser, Nahrung und medizinischer Hilfe zu bringen. Wir verstehen, dass Krankenhäuser alle außer den am schwersten verletzten Opfern abweisen müssen, weil sie zu wenig Platz und Ressourcen haben. Manche werden nicht einmal ein Dach über ihrem Kopf haben und viele werden von der Partei Trost und Stärkung erwarten, um angesichts großer persönlicher Verluste weiterzumachen.
Eine nicht geringere Anforderung an die Ressourcen ist, die Herstellung der Parteizeitung und neuer Flugblätter und Poster zu ermöglichen, die die Katastrophe behandeln ihre Ursachen und die Gegenmittel. In ihnen wird die USP die Botschaft der Partei und des CWI zu den ArbeiterInnen und Jugendlichen von Sri Lanka tragen, die zu verstehen versuchen, was passiert ist und was getan werden muss. Die Partei braucht auch Hilfe in ihren Kampagnen für den Aufbau von Einheitsorganisationen der arbeitenden und armen Menschen und gewählter Vertretungskörperschaften. Diese sind entscheidend um sicherzustellen, dass Hilfs- und Wiederaufbauprogramme denen zugute kommen, die sie am meisten brauchen, aber auch um für eine andere, sozialistische Organisationsform der Gesellschaft zu kämpfen.
Stellungnahme des CWI vom 30. Dezember 2004
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Stichwort: Sri Lanka
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