In Frankfurt/Main machte die SPD-Fraktion Anfang September mit einem seltsamen Antrag Schlagzeilen. In die Stadtverordnetenversammlung wurde ein Antrag eingebracht, der die Uniformierung von 1-Euro-Jobbern fordert.
Mit dieser Maßnahme soll ein einheitliches Stadtbild und das Sicherheitsgefühl der Frankfurter gefördert werden. Das wäre aber nur die eine Seite der Medaille. Die Betroffenen könnten sich durch Uniformen ausgegrenzt fühlen, es wäre eine Brandmarkung von denen, die sowieso schon auf der untersten Stufe der Gesellschaft stehen.
Es wäre nicht verwunderlich, wenn bei vielen Menschen der Gedanke an den Reichsarbeitsdienst hochkommen würde. Auch die Frage der Finanzierung beantwortete die SPD-Fraktion nicht, immerhin müssten einige tausend Uniformen angeschafft werden. Vielleicht fordert die SPD-Fraktion in ihrem nächsten Antrag, dass die Uniformen von den ALG-2-Beziehern auch selbst gekauft werden, zuzutrauen wärs ihnen.
von Christian Reichow, Berlin