Warnstreik beim Studentenwerk Aachen

„Wir sind keine Sparschweine“, machten Mitarbeiter des Studentenwerks am 17. August bei einem Warnstreik in der Mensa Vita deutlich.
 
Nachdem die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) vorzeitig die bis 2005 festgeschriebenen Tarife über Arbeitszeit, Urlaubs- und Weihnachtsgeld aufgekündigt hat, beginnen die Studentenwerker sich zu Wehr zu setzen. Dass außerdem alle ab Mai 2004 Neueingestellten des öffentlichen Dienstes und alle Zeitverträgler zudem 1,17 Stunden kostenfrei und ohne Freizeitausgleich mehr arbeiten müssen, werten die Studentenwerker als weiteren absoluten Vertrauensbruch.
So blieb für eine Stunde die Küche kalt beziehungsweise die Auslage leer, und die Tischgäste mussten ungewohnte Geduld erbringen, bevor sie ihren Hunger stillen konnten. Es war die erste gewerkschaftliche Aktion in der Mensa Vita.
Eine ganz bewusste Auswahl, wie der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft der Personalräte der Studentenwerke, Manfred Engelhardt, betonte: „Wir zeigen, dass wir in der Lage sind, in jeder Mensa Aktionen durchzuführen.“
In seiner Rede äußerte Engelhardt die Ängste – nicht nur der Studentenwerker – vor der 45- oder gar 50-Stunden-Woche. Schon jetzt sei der öffentliche Dienst geprägt von „Arbeitshetze, Leistungsverdichtung, Arbeitsstress und Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes“.
Engelhardt, der bei den Kommunalwahlen am 26. September auf der Liste „Gemeinsam gegen Sozialkahlschlag“ kandidiert, versprach den Auftakt zu einem heißen Herbst mit kalten Küchen, Warnstreiks, Kundgebungen und sogar Vollstreiks: „Die war nur der Auftakt zur Gegenwehr!“