Massenstreiks der Sch?lerInnen

Jugend gegen Krieg mobilisiert bundesweit 150.000

von Sascha Stanicic, Berlin
 
Der Krieg des US-Kapitalismus zur Eroberung der irakischen ?lquellen begann mit einer L?ge. Statt der erwarteten massiven Bombardierung wurden circa 40 Cruise Missiles auf ausgew?hlte Ziele abgefeuert ? angeblich um Saddam und seine Familie direkt zu treffen. Nach Presseinformationen haben diese Angriffe mindestens zehn Todesopfer gefordert. Doch Bush versucht mit diesem Vorgehen die Weltbev?lkerung, die in ihrer gro?en Mehrheit gegen diesen Krieg ist, zu t?uschen. Er will den Eindruck erwecken, das US-Milit?r wolle zivile Opfer vermeiden. Tatsache ist, dass die Irak-Politik der USA und der UNO seit ?ber zehn Jahren ?ber Leichen geht. ?ber eine Million IrakerInnen sind an den Folgen des Wirtschaftsembargos gestorben. Bushs Krieg wird nach Sch?tzungen der UNO zu 500.000 Toten und Verletzten f?hren.

Weltweit wurden unmittelbar nach Kriegsbeginn die ersten Proteste durchgef?hrt. In Deutschland waren es am heutigen Morgen vor allem die Sch?lerinnen und Sch?ler, die mit Massenstreiks und Demonstrationen viele Innenst?dte lahm legten. Die von Mitgliedern der SAV und widerstand international ins Leben gerufene unabh?ngige bundesweite Kampagne ?Jugend gegen Krieg? hatte dazu in 16 St?dten aufgerufen.

In Berlin ?bertraf die Beteiligung der Sch?lerInnen alle Erwartungen. ?ber 70.000 versammelten sich auf dem Alexanderplatz und zogen, vorbei an der US-Botschaft, zum Brandenburger Tor. Ein Meer von selbstgemalten Schildern und Transparenten zogen die Jugendlichen in einem lauten Zug durch die Innenstadt. Die Wut der Kids schien keine Grenzen zu k?nnen. Schon eine Stunde vor Demobeginn hatten sich die ersten 1.500 Sch?lerInnen versammelt und skandierten einen Slogan, der immer wieder gerufen wurde: ?Internationale V?lkermordzentrale USA!? Immer wieder betonten die jungen RednerInnen, dass sie ihren Streik nur als einen Anfang sehen und darauf setzen, dass ihnen Besch?ftigte folgen werden ? ?Streik in der Schule, Streik in der Fabrik ? das ist unsere Antwort auf Euren Krieg!?

Gegen Drohungen von SchulleiterInnen mussten sich Sch?lerInnen in Stuttgart, Aachen und Kassel durchsetzen. In Kassel wurden Sch?lerInnen sogar in ihren Schulen eingesperrt, um zu verhindern, dass sie an den Antikriegsdemonstrationen teilnehmen. ?Freiheit f?r die politischen Gefangenen? war die entsprechende Forderung. In Stuttgart war dies schon der zweite Sch?lerstreik innerhalb eines Monats.

In Bremen, wie auch in anderen St?dten beteiligten sich GewerkschafterInnen an der Demonstration und GewerkschaftsvertreterInnen redeten auf den Kundgebungen.

?berall erfuhren die Sch?lerInnen gro?e Unterst?tzung und Applaus von PassantInnen, aber zum Beispiel auch von Bauarbeitern oder AutofahrerInnen.

In Hamburg, wo zur Zeit noch Schulferien sind und es am kommenden Montag einen Schulstreik geben wird, legten die Auszubildenden von Airbus in einer gemeinsamen Aktion mit Jugend gegen Krieg die Arbeit f?r eine halbe Stunde nieder. Andreas Schmidke von Jugend gegen Krieg“ erkl?rte: „Wir wissen, dass wir als Sch?ler und Studierende keinen ?konomischen Druck aus?ben k?nnen. Deswegen freuen wir uns, dass Ihr zur selben Zeit die Arbeit niederlegt, wenn wir unseren Schulstreik beginnen. (…) Wir m?chten euch einladen, gemeinsam mit uns auf der Demonstration heute um 17 Uhr am Stephansplatz lautstark gegen den Krieg zu protestieren.“

Jugend gegen Krieg organisierte folgende Streiks:

Berlin: 70.000
Stuttgart: 20.000
Bremen: 13.000
Kassel: 10.000
K?ln: 10.000
Saarbr?cken: 10.000
Rostock: 10.000
Aachen: 4.000

Und in Siegen, M?nchengladbach, T?bingen, D?ren und weitere St?dten.